Trainspotting - Ein Cache will hoch hinaus

Achtung Spoiler: Wer vor hat, diesen Cache zu suchen, sollte vielleicht nicht weiterlesen, weil einige Informationen und Bilder den Aufenthaltsort verraten können. Der Cache befindet sich in einer entlegenen Region von Polen.

Zum Listing geht es hier: GC67K5E - Trainspotting

 

Meine erste Berührung mit dem Geocachen habe ich einem guten Freund zu verdanken. Er nahm mich damals mit auf einer seiner Touren. Wir fuhren in einen tiefen Wald bei Regensburg, um nach einen Container in luftiger Höhe zu suchen. Als langjähriger Cacher hatte er sämtliche Ausrüstung dabei: Kletterseile, Gurte, Steigklemmen, Abseilachter, Helme und vieles mehr. Ich war ziemlich beeindruckt und auch ängstlich, als er sagte, dass ich mir den Klettergurt umschnallen solle und mit ihm auf den Baum klettern müsse. Zehn Minuten später hing ich in den Baumwipfeln ungefähr acht Meter über den Boden und hatte den Cache in der Hand. 

Dieses Ereignis ist mir bis heute gut in Erinnerung geblieben und als ich beschlossen hatte mit dem Gecoachen anzufangen, da wußte ich, dass auch ich eine Kletterausrüstung haben möchte. Einen Klettergurt und einen Helm hatte ich bereits von meinen Klettersteigtouren. Fehlten nur noch Seil, ein paar Karabiner, eine Steigklemme und eine Abseilvorrichtung. Ich werde zu meiner Ausrüstung und Klettertechnik noch eine separaten Artikel schreiben, weil hier soll es eigentlich um den Geocache gehen. 

Long story short, ich hatte alles was nötig war, um einen Cache aus großer Höhe zu bergen, leider habe ich nicht bedacht, dass es in weiträumiger Umgebung meines Haus keinen einzigen Cache gibt, der solch einer Ausrüstung bedürfe. Später habe ich mich mit einem einheimischen Geocacher darüber unterhalten und er meinte, dass solche Caches kaum in Polen gemacht werden, weil unter anderem die Ausrüstung zu teuer ist. Was konnte ich also tun? Als erstes habe ich mit Trockenübungen angefangen. 

Die Treppe im Haus diente als erstes Übungsobjekt. Leider war nach zwei Metern Schluss, aber als Test, ob auch wirklich alles hielte, hat es ausgereicht. Danach bin ich in den Wald gegangen und habe mir einen Baum gesucht, an dem ich hinaufklettern konnte. Auch hier gab es keine Probleme, nur die Motivation ließ irgendwann nach. Sinnlos auf Bäume zu klettern erfüllt mich nach wie vor nicht. Deshalb kam mir die Idee einfach selbst eine Cache zu platzieren, bei dem man eine Kletterausrüstung benötigen würde. Dann hätte meine Ausrüstung einen Zweck und ich könnte anderen Cachern in der Umgebung eine Freunde machen.

Die Sache war beschlossen und ich hatte auch bereits eine Idee für einen potentiellen Ort. Es war zwar kein Baum, aber dafür eine Eisenbahnbrücke bei mir in der Nähe. Sie liegt an einem ruhigen Ort, der dennoch leicht zu erreichen ist. Die Brücke führt recht hoch über einen Fluss und besteht aus einer Stahlkonstruktion, die genug Möglichkeiten für ein Versteck und Befestigung eines Seils bietet.

Bei meiner ersten Erkundungsreise zur Brücke kam auch gleich ein Zug vorbeigefahren und ich konnte das Bild im Titel schießen. Da kam mir auch gleich die Idee zum Namen: Trainspotting.

Wieder zuhause angekommen fing ich gleich mit der Gestaltung der Box an. Als Behälter nahm ich diesmal eine Vorratsbox mit Gummidichtung. Für die Befestigung an der Stahlbrücke habe ich zwei Neodymmagnete eingeklebt. Noch fix ein Logbuch gebastelt und ein paar Goodies dürfen auch nicht fehlen. Und als Bonus und für mich auch ein Neuheit gab es einen Travelbug (Air guitar - TB6CZ1Z), meinen ersten um genau zu sein. Es ist ein normaler DogTag TB mit einem Anhänger, den ich noch von einem Festival hatte.

Alles war vorbereitet und es fehlte nur noch das Listing und die Freischaltung des Reviewers. Aus den Strapazen mit meiner ersten Veröffentlichung habe ich gelernt und habe versucht sämtliche Fragen im Voraus zu beantworten. Große Sorgen habe ich mir bezüglich der Bahngleise gemacht und das sie wieder Grund zur Diskussion sein könnten, aber auch hier habe ich schlagkräftige Argumente geliefert. Was soll ich sagen, es hat wieder einen Woche gedauert, aber diesmal bekam ich die Freigabe ohne Rückfragen.


Geocache-Beschreibung (Listing):

 

Wiki says about Trainspotting

Those who are "trainspotters" make an effort to "spot" all of a certain type of rolling stock. This might be a particular class of locomotive, a particular type of carriage or all the rolling stock of a particular company. To this end, they collect and exchange detailed information about the movements of locomotives and other equipment on the railway network, and become very knowledgeable about its operations. When a trainspotter sees a train that they have not yet seen before, it is referred to in the hobby as a "cop".

 

Maybe you can spot a nice train or start with a new hobby. But there is a cache to hunt, so focus :)

The cache is hidden under the bridge. There is no need to enter or come close to the rail tracks. Be careful! You will need special climbing gear to reach the cache. It's a secluded brdige without muggles, so take your time for proper safeguards. I recomment to go not alone, although it's possible to reach the cache single-handed. There are not many caches in Opole and surroundings which require climbing gear, so I hope this one is fun.

 

The cache contains a log, a pen, some trinkets to trade and a travel bug. Have fun :)


Nachdem ich die Bestätigung hatte, bin ich wieder zur Brücke gefahren und habe mich wieder in die Seile gehängt. Da ich einen sehr uneinsichtige Stelle an der Brücke für den Cache vorgesehen hatte, ist von unterhalb nicht klar auszumachen, wo man klettern muss. Als kleinen Hinweis habe ich ebenfalls eine kleine Holzeisenbahn mit einem Neodymmagneten versehen. Der kleine Zug markiert nun den Ort, an dem man suchen muss. Auf den Bildern sollte man die Eisenbahn ganz klein sehen können.

Es hat gar nicht lange gedauert, bis der erste Wagemutige den Cache geborgen hatte. Mit weiteren Cacher kam ich anschließend noch ins Gespräch und sie berichteten mir, dass die Polen eher weniger gerne Caches suchen, bei denen man eine Kletterausrüstung benötige. Deshalb würde dieser Cache auch weniger Leute anziehen. Ich bin gespannt. Scheinbar war es auch einigen möglich ohne Sicherung und mit einem gewagten Balanceakte die gesamte Brücke entlang zu klettern und so das Versteck zu erreichen. Ich würde absolut davon abraten. Man fällt recht tief auf Sand mit großen Steinen und an diesem Ort kommt auch niemand durch Zufall vorbei um Hilfe zu leisten. Jemand hat auch einen TB hinterlegt und meinen mit auf die Reise genommen. Sobald ich wieder in Polen bin, werde mich meine Ausrüstung schnappen und den TB befreien, falls bis dahin niemand mehr den Cache geborgen hat. Ich habe auch bereits eine Idee für ein weiteres Versteck :)

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